Ignazio Silone

Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli), geboren am 1. 5. 1900 als Sohn eines Kleinbauern im Bergdorf Pescina deʼ Marsi in den Abruzzen (Provinz LʼAquila). Wirtschaftliche Not und soziale Spannungen prägten bereits seine Kindheit. 1914 verlor er den Vater, 1915 starb die Mutter zusammen mit fünf (der sechs) Geschwister bei einem Erdbeben, das sein Heimatdorf fast völlig zerstörte. 1916 kam er als Zögling kirchlicher Lehranstalten nach Rom, dann nach San Remo und schließlich nach Reggio Calabria. 1917 kehrte er nach Pescina zurück, wo er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter einsetzte. Durch Zeitungsartikel bekannt geworden, wurde er zum Sekretär der Landarbeitergewerkschaft der heimatlichen Region gewählt. Er organisierte Demonstrationen gegen den Krieg, in deren Folge er erstmals verhaftet wurde. 1918 Übersiedlung nach Rom, wo mit dem Anschluß an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Er trat dem Jugendverband „Gioventù socialista“ bei, dessen Regionalsekretär er bald wurde, und schrieb für das Parteiorgan „Avanti!“. 1919 übernahm er den Vorsitz der „Unione socialista“ und die Leitung der sozialistischen Wochenzeitung „LʼAvanguardia“; bereits in dieser Zeit wurde er von der Polizei observiert. 1920 Redakteur des „Avanti!“, noch im gleichen Jahr wurde er in die Leitung des kommunistischen Organs „Il lavoratore“ nach ...